Cami de Cavalls, Tag 3: Cala Galdana – Sant Tomas – Ferreries
Um 7 Uhr morgens sind wir bereits am Meer und genießen den Sonnenaufgang, indem wir noch mal zwei, drei Kilometer des gestrigen Weges ohne Gepäck zurücklaufen.
Gestern waren wir ein bisschen zu fertig und übersättigt, um die wahren Naturschönheiten auf den letzten Kilometern wirklich genießen zu können. Dafür tun wir das heute und nehmen in der morgentlichen Stille wirklich jeden Aussichtspunkt mit. Dies zu tun empfehlen wir wirklich gern weiter!
Gegen 10 sind wir dann wieder zurück, haben das Appartment geräumt, und im S’Escompinya fürstlich gefrühstückt. Aufs Klo gehen ist dort nur eingeschränkt empfehlenswert, zumindest für die Mädels. Eine Runde Kopfkino: Ein langer, schmaler Raum. Kein Fenster, also kein Tageslicht. Der Lichtschalter mit timer (max. 40 Sekunden, ich schwörs!) gleich vorne rechts der Tür. Das Klo ganz hinten.
(Ah ja, und das mit dem timer kriegst du natürlich erst mit, wenn die 40 Sekunden rum sind. Da sitzte blöde da im Dunkeln!)
(Oder Feuerzeug mitnehmen. Raucher sehen manchmal mehr …)
:)
So ganz leicht ist auch der Ausweg aus Galdana nicht zu finden, das verhilft uns aber zu einem überaus netten Gespräch mit anderen Urlaubern. Wie das eben immer so geht unterwegs. Dann haben wirs (über die Brücke am Strand, bis zum Kreisverkehr, dort rechts weg auf den Camí). Bis zur Cala Mitjana laufen wir 40 Minuten und haben dann einen schwierigen Abstieg über die Felsen vor uns. Mit den schweren Rucksäcken etwas tricky, aber machbar. Unfassbar schöne Bucht, wie wir es von gestern schon gewohnt sind, sehr hohe Kalksteinfelsen machen sie wieder ein wenig besonders.
Hier gilt es nun eine Entscheidung zu treffen, denn es führen 2 Wege nach Binigaus, dem nächsten Etappenziel: zum einen der Camí mit ca. 3 h Laufzeit, alternativ der (streckenmäßig kürzere) Sendero Litoral direkt entlang der Küste, durch die Felsen, mit einigen schwierigen Auf- und Abstiegen die wir unbekannterweise ja nicht einschätzen können. In Anbetracht des Gewichtes unserer Rucksäcke gehen wir kein Risiko ein und nehmen den Camí, in jedem Fall eine gute Wahl. Obwohl kein Meer mehr, ist der Weg absolut reizvoll und läuft sich gut weg. Man kann seinen Gedanken nachhängen und/oder Angus & Julia Stone in Endlosschleife hören, was man sowieso gelegentlich tun sollte. Die Gegend ist waldig, also schattig, also wenig schweißtreibend. Seeehr chillig!
Nach 3:15 h erreichen wir Binigaus, einen recht uncharmanten riesenlangen Sandstrand. Hier trifft man die typischen Urlauber mit Sonnenschirmchen & Co., denn hier ist nix Schatten. Brauchen wir auch nicht, denn wir hauen uns erstmal in die Fluten, das haben wir uns verdient und ausreichend Zeit haben wir auch noch. Denn es sind nur noch 30 Minuten Weg bis Sant Tomas, wo wir später zu Busfahrern werden. Die Gegend hier ist wenig reizvoll, Touristen-Betonburgen und Animationskultur - muss nicht sein meinen wir. Bevor wir also den Südküsten-Faszinationsoverkill erleben biegen wir ab nach Norden. Für zwei Nächte machen wir Halt auf halber Strecke in Ferreries. Wir checken im Hostel ein, trödeln durchs Dörfli, kaufen ein, verkochen und verfressen aber alles gleich wieder.
Reicht für heute, hasta mañana!
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